Ausflug Wandergruppe Neuenkirchins Freilichtmuseum

Ballenberg

 

Zeitig am Sonntagmorgen besammelten sich die Mitglieder der Wandergruppe Neuenkirch auf dem Parkplatz des Restaurant Rössli in Dagmersellen. Der Reisebus stand schon bereit und einmal mehr wartete eine Überraschung auf die Wanderfreunde. Wo würde es heute hingehen? Würde das Wetter halten? Spekulationen und munteres Geplauder erfüllten die frische Morgenluft.

 

Nach und nach wurden die Plätze im Car bezogen und auf ging’s ins Abenteuer. Während draussen die wunderbare Landschaft des Emmentals vorbei zog, wurden die Gesellschaft im Innern mit Witz und Charme vom Vereinspräsidenten unterhalten.

 

Schon bald kam das erste Etappenziel in Sicht. Die umsichtige Basler Reiseleitung hatte eine Kaffeepause, natürlich mit Gipfeli, in der Schaukäserei Emmental für die Reisenden eingeplant. Wer nicht bereits von früheren Besuchen von den Köstlichkeiten der hiesigen Bäckerei wusste wurde schnell aufgeklärt. Feine Meringues oder Niedelküechli bilden nur ein Teil des leckeren Angebotes. Die ganz Mutigen wagten sich an die ultra originelle Kuhfladen. Der Selbstversuch hat gezeigt, dass diese besser schmecken als der Name vermuten lässt.

 

Nach einer gemütlichen Fahrt wartete bereits die nächste Überraschung. Schon bald hielt der Car vor dem Eingang des Freilichtmuseums Ballenberg. Einige kannten es bereits, Andere sahen die historischen Gebäude zum ersten Mal. Ausgestattet mit Eintrittskarten und Situationsplänen ging es auf die Reise in die Vergangenheit. Schon nach den ersten Metern durch den Wald wurde die Sicht frei auf ein eindrucksvolles Gebäude aus Holz mit detaillierten Verzierungen und einem prächtigen Garten. Wie der Museumsplan verriet handelte es sich hierbei um eine Fabrikantenvilla aus dem Jahre 1872, welche ursprünglich in Burgdorf BE stand. Gleich gegenüber befand sich ein Pferdestall von 1861, welcher früher in Luchsingen GL Tieren ein zu Hause bot. Weiter führte der Weg vorbei an Mensch und Tier zu einem Bauernhaus mit Wirtsstube aus dem 18. Jahrhundert wovon das Wirtshaus 1837 dazu kam. Auch zu heutiger Zeit wurde man im „Alten Bären“ mit Speis und Trank verpflegt. Bevor nun die Reise in die Schweizer Geschichte weiterging, durften sich die Teilnehmer an einem der rustikalen Tische niederlassen. Während vor den Fenstern die Pferdewagen vorbei fuhren tischten drinnen das geschulte Personal die Gaumenfreuden auf. Eine feine Gemüsesuppe bildete den Start des kulinarischen Exkurses. Gefolgt von Hackbraten mit Gemüse und Kartoffelstock. Den passenden Abschluss bildeten ganz traditionell Meringues mit Rahm.

 

So gut gestärkt wurde die Entdeckungstour fortgesetzt. Unter fachkundiger Führung von Dori Fuchs, Einheimische und Wissensträgerin, erhielten die Anwesenden die Möglichkeit ihr Wissen über Land und Leute einer früheren Schweiz zu erweitern oder in Erinnerungen zu schwelgen. Da war das schmucke Bauernhaus aus Ostermundigen BE, erbaut 1797. Mit seinem Fachwerk und dem grosszügigen Garten eine wahre Pracht. Um seinen höheren Stand nach aussen zu zeigen liess der Hausherr das gesamte Gebäude mit grauer Farbe streichen und zudem die Stirnseite mit zusätzlichen aufgemalten Fenstern und Ornamenten verzieren. Im Vergleich dazu nur einige Meter weiter das Taglöhnerhaus aus Detligen/Radelfingen BE, erbaut 1760 aus Lehm/Mist, Holz und Stein. Mit seinen gedrungenen Wohnräumen und dem hohen Dach eher bescheiden anzusehen. Der Gemüsegarten, umrandet von einem Zaun aus Zweigen, bot keinen Platz für Blumen neben dem zum Leben benötigten Gemüse. Weiter führte der nostalgische Spaziergang über einen Gutshof mit Flachsanbau zur Seidenweberei. Vorbei am Hutmacher und der Apotheke mit grossem Kräutergarten und summendem Bienenhaus zurück zum Ausgangspunkt. Viel zu schnell war die Besichtigung vorbei und es galt Abschied zu nehmen von Dori Fuchs und ihren überaus interessanten Erzählungen. Bereichert mit neuem Wissen und Eindrücken führte der Weg vorbei an der Fabrikantenvilla zurück zum Reisebus.

 

Bereits neigte sich ein schöner Tag dem Ende entgegen. Nach einer ruhigen und sicheren Heimfahrt war es bereits wieder Zeit Adieu zu sagen. Für Einige war es bestimmt nicht das Letzt Mal im Ballenberg und wer weiss vielleicht reizt es den Einen oder Anderen von Ihnen auch (www.ballenberg.ch / 033 952 10 30).

Coco